Von Guinea bis zum Filmfestival in Cannes: Der beispielhafte Weg eines Arbeiters ohne Aufenthaltserlaubnis Der 23-jährige Guineer Abou Sangaré spielt in dem Film L'Histoire de Souleymane die Hauptrolle. Die Geschichte des Films ist seiner eigenen sehr ähnlich. Er kam 2018 im Alter von 17 Jahren nach Frankreich und fand in der Stadt Amiens eine Unterkunft, legte ein Fachabitur als Lkw-Mechaniker ab und erhielt ein Anstellungsangebot in einem lokalen Unternehmen. Trotzdem wurde Abou Sangarés Antrag auf Regularisierung dreimal abgelehnt, ohne die er jedoch keinen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten kann. Die Figur, die er in dem Film verkörpert, der am 9. Oktober in die Kinos kommt, erlebt eine ähnliche Geschichte. "Beim Lesen des Drehbuchs hatte ich das Gefühl, dass der Film von mir handelt", erklärt er. Souleymane radelt durch die Straßen von Paris, um Essen auszuliefern, und muss gleichzeitig um seine Aufenthaltsgenehmigung kämpfen. Dafür wird er zu einem Interview bei der OFPRA, dem französischen Amt für den Schutz von Flüchtlingen und Staatenlosen, eingeladen. Für seine Rolle wurde Abou Sangaré beim Filmfestival in Cannes von der Jury Un Certain Regard mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. Seitdem hat die Präfektur dem jungen Guineer erlaubt, einen neuen Antrag auf Regularisierung zu stellen, obwohl er bereits eine Aufforderung zur Ausreise erhalten hatte. Krieg im Nahen Osten: Ist ein Waffenstillstand erzwingbar? Israel gab gestern eine Ausweitung seiner Bodenoffensive gegen die Hisbollah im Südlibanon und die Verlegung zusätzlicher Truppen in die Region bekannt. Gleichzeitig setzte die israelische Armee ihre Bombardierungen im Gazastreifen fort. Der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, Abu Obeida, versprach Israel eine "lange, schmerzhafte und kostspielige Ermüdungsschlacht". Die seit mehreren Monaten anhaltende Kriegsrhetorik auf beiden Seiten sowie die jüngste Ausweitung des Konflikts und die Zunahme der Kampfhandlungen erschweren rücken die Möglichkeit eines von mehreren westlichen Politikern geforderten Waffenstillstands im weiter in die Ferne. Ziel des Waffenstillstands ist nicht das Ende des Konflikts, sondern eine Aussetzung der Kämpfe, damit die humanitären Helfer in Sicherheit arbeiten können und die Diplomatie vorankommen kann. Zwei Vorschläge für einen Waffenstillstand liegen derzeit auf dem Tisch: Der erste, seit Monaten diskutierte Vorschlag bezieht sich auf Gaza und der zweite, neuere auf den Libanon. Angesichts der erfolglosen Verhandlungen schlug Emmanuel Macron vor, die Waffenlieferungen an Israel zu stoppen, sofern sie für einen Einsatz in Gaza bestimmt sind, und hatte damit speziell die Unterstützung der USA im Visier. Kann durch den Druck der westlichen Länder, Israel militärisch zu schwächen, ein Waffenstillstand erreicht werden? Zum Abschluss der Sendung erzählt Marjorie Adelsonvon der Karibikinsel Dominica, die ihre Staatsbürgerschaft gegen Bezahlung einer staatlichen Summe anbietet. Mit diesem Geld will sich der Inselstaat gegen Hurrikans schützen. Marie Bonnisseau berichtet von dem Versuch der Marke Barbie, eine Puppe mit dem Gesicht von Virginia Woolf auf den Markt zu bringen.