ORF2
Am Schauplatz
Info, Reportage • 06.12.2024 • 12:00 - 12:50
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Originaltitel
Kampf ums Bootshaus
Produktionsland
A
Produktionsdatum
2024
Info, Reportage
Eine Reportage über dubiose Immobiliengeschäfte am Traunsee Immobilien an den Salzkammergutseen sind rar und heiß begehrt. In der Regel werden dafür mehrere Millionen Euro gezahlt. Um ein großes Bootshaus in Altmünster und eine Seeliegenschaft samt Seegrund und Bootshaus in Gmunden, wird seit Jahren erbittert vor Gericht gestritten. Der Vorwurf: zwei alte Damen hätten die Immobilien weit unter dem wahren Wert, an einflussreiche- immobilienkundige Menschen veräußert. Gleich am Ortsanfang von Altmünster am Traunsee ist das sogenannte Fischereck. Die Familien Trawöger und Gaigg betreiben die Fischerei seit über hundert Jahren. Direkt am See besitzen sie mehrere Liegenschaften und Bootshäuser. Christine Mayer-Gaigg war passionierte Fischerin, kinderlos und hatte geringe Schulden bei der Bank. Aus Angst, diese nicht zurückzahlen zu können, verkaufte sie ihr großes Bootshaus und den Seegrund um gerade einmal 324.000 Euro an einen einflussreichen lokalen Unternehmer. Der Unternehmer meint, ein Gutachter hätte den Wert der Liegenschaft unter dem bezahlten Wert der Liegenschaft bewertet. Die Fischerin Monika Trawöger, Alleinerbin der 2021 verstorbenen Christine Mayer-Gaigg, hat den Unternehmer nun geklagt. Sie hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem das Bootshaus und der Seegrund mit zumindest 4 Millionen Euro bewertet werden, also dem knapp Zehnfachen der bezahlten Summe. In Gmunden, in Toplage, direkt am See, hat Gertrude Neuwirth bis ins hohe Alter ihre Seepension bewirtschaftet. Mit 83 Jahren entschied sie sich dazu, ihr Lebenswerk zu verkaufen. Die Hausbank fädelte den Kontakt zu einer lokalen Immobilienfirma ein. Auf gerade einmal 750.000 Euro wurde dann das große Grundstück samt Bootshaus und Seegrund geschätzt. Während ihre Tochter im Urlaub war, unterschrieb die alte Dame alle Kaufverträge. Jetzt hat die Tochter die Immobilienfirma geklagt. Ihre mittlerweile verstorbene Mutter sei zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung dement und daher nicht mehr geschäftsfähig gewesen und hätte die Grundstücke weit unter dem Wert veräußert, so der Vorwurf von Martina Dimas. Zivilgerichte gaben der Tochter Recht, der Verkauf musste rückabgewickelt werden. Dieser Fall hatte aber auch strafrechtliche Konsequenzen: zwei Rechtsanwälte, ein Notar und drei Personen aus der Immobilienbranche mussten sich wegen schweren Betrugs jetzt vor Gericht verantworten. Urteile in erster Instanz wurde bereits gefällt. Am Schauplatz-Reporterin Nora Zoglauer dokumentiert die beiden Immobilienkrimis am Traunsee bereits seit mehreren Jahren.