Aufregende Wasserwelten - Die Bergseen von Kärnten
Produktionsland
A
Produktionsdatum
2023
Natur + Reisen, Landschaftsbild
In Österreichs südlichstem Bundesland Kärnten locken hoch oben glitzernde Bergseen Erholungssuchende sowie naturwissenschaftlich und kulturhistorisch Interessierte gleichermaßen an. Die Kurzdokumentation präsentiert malerische Landschaften, gibt Einblick in gewässerökologische Untersuchungsmethoden und -ziele und erzählt berührende Geschichten aus vormals umkämpften Grenzregionen. Die meisten Bergseen des Landes sind Relikte aus der letzten Kaltzeit, als die mächtigen Eismassen vor etwa 12.000 Jahren zu schmelzen begonnen haben. Am Ausläufer der Pasterze am Großglockner lässt sich seit einigen Jahren beobachten, wie ein Bergsee durch das Abschmelzen eines Gletschers entsteht und rasch an Fläche und Volumen zunimmt. Seit 2017 untersuchen Wissenschaftler der Universität Salzburg 18 Seen im Nationalpark Hohe Tauern. Ziel des Langzeitmonitorings unter der Leitung des Gewässerökologen Stephen A. Wickham ist die Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf hochalpine aquatische Systeme. Als "aquatisch" werden in der Ökologie jene Lebewesen bezeichnet, die ihren Lebensmittelpunkt in flüssigem Wasser, also der Aquasphäre, haben - wie Fische, Amphibien, Muscheln und Wasserpflanzen. Während viele Bergseen vor allem in den niedrigeren Regionen wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind, bieten höher gelegene Bergseen nur wenigen Arten die Möglichkeit zu überleben, weil sie ärmer an Nährstoffen sind. Zu den Hunderten natürlichen Bergseen gesellen sich einige wenige künstliche Speicherseen, die für die Produktion von elektrischem Strom von großer Bedeutung sind. Darunter der Kölnbreinspeicher in den Hohen Tauern, einer der größten Speicherseen Europas. Wie ein Fjord liegt der Weissensee eingebettet in die Gailtaler Alpen auf knapp über 900 Metern Seehöhe. Er gilt als höchstgelegener Badesee Österreichs. Seine Ufer sind noch weitgehend unverbaut. Früher war er nur schwer erreichbar und daher im 17. und 18. Jahrhundert ein ideales Versteck für Protestanten, die der Gegenreformation zu entkommen versuchten. In der Nähe des Ostufers hielten sie ihre Gottesdienste im Freien ab. Wechselvoll ist auch die Geschichte der Karnischen Alpen, auf deren Kamm die Grenze zu Italien verläuft. Im Ersten Weltkrieg bildete er die Front zwischen dem Kaiserreich Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien. Viele der beliebten heutigen Wanderwege der Region dienten im Krieg als Versorgungsrouten.