Als Lorin Maazels Ära als Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks im Jahr 2002 zu Ende ging, erinnerte man sich besonders an die grandiosen Erfolge seiner zyklischen Sinfonie-Aufführungen. Maazel und das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks widmeten sich im Frühjahr 2001 dem sinfoonischen Œuvre von Franz Schubert. Die Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 bildet eine Ausnahme in Schuberts Jugendsymphonien, da sie eine Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart darstellt. In Schuberts Tagebuch fand sich, kurze Zeit bevor er die Arbeit an diesem Werk aufgenommen hatte, folgender Eintrag: "O Mozart, unsterblicher Mozart, wie viele, o wie unendlich viele wohltätige Abdrücke eines lichten bessern Lebens hast du in unsere Seelen geprägt?" Die Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 ist das wohl bekannteste Werk Schuberts dieser Gattung. Als "Unvollendete" hat sie sich die Konzertpodien erobert. Ein Grund dafür ist sicher auch die Wehmut, die in diesem Werk stets mitklingt und sich vordergründig so schön mit dem Bild eines melancholischen, genialischen Romantikers in Verbindung bringen lässt, mit dem Franz Schubert so gerne assoziiert wird.