Die Stasi im Kinderzimmer ...und wie der Verrat bis heute nachwirkt
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Info, Zeitgeschichte
1966 erlaubte Stasichef Erich Mielke per Erlass, dass Kinder und Jugendliche "für den Frieden" spitzeln dürfen. Ab diesem Zeitpunkt durfte die Stasi also minderjährige inoffizielle Mitarbeiter anwerben. Zugleich bildete das Ministerium für Staatssicherheit an der Juristischen Fachhochschule Golm bei Potsdam Offiziersbewerber für die Arbeit beim Geheimdienst der DDR aus. Und: Es sicherte jungen Leuten Plätze für ein ziviles Studium, wenn sie sich für die Arbeit bei der Staatssicherheit verpflichten würden. Dieser Film erzählt vier verschiedene Schicksale über die "Stasi im Kinderzimmer": Darunter ist Christian Ahnsehl, der als 15-Jähriger eine Verpflichtungserklärung als IM unterschrieben hat, weil er von der Stasi erpresst wurde. Anna Frieda Schreiber ist als Andreas Schreiber in einer sogenannten Stasifamilie aufgewachsen und hat 1986 eine Laufbahn an der Juristischen Fachhochschule in Golm begonnen. Und Andrej Holm, der als parteiloser Berliner Staatssekretär für Bauen und Wohnen 2016 über seine Stasivergangenheit gestolpert ist. Es ist aber auch eine Geschichte über Elternhäuser in der DDR. Inwieweit haben sie die Rekrutierung ihrer Kinder zugelassen? Gabriele und Klaus Kriese haben mit einer Eingabe beim Staatsrat der DDR für großen Wirbel gesorgt. Ihre Waffe, als ihr Sohn Sascha Kriese als 16-Jähriger vom MfS angeworben werden sollte. Warum berichten so wenige Betroffene darüber? Wo beginnt Verrat und welche Auswirkungen hat er bis heute?