Die italienische Stadt Spilimbergo in der Region Friaul-Julisch-Venetien, auf einem Plateau im Umland des naturbelassenen Flusses Tagliamento gelegen, ist bekannt für ihre Mosaik-Schule. Kunstbegabte aus aller Welt können hier in drei Jahren zu Mosaikmeistern ausgebildet werden. Die Mosaik-Gestaltung hat in Spilimbergo eine lange Tradition. Schon im 16. Jahrhundert gingen die Künstler zum nahegelegenen Tagliamento, um Steine für ihre Werke zu sammeln. Beim Schneiden der Steine wurden und werden damals wie heute wunderschöne Farbschattierungen sichtbar. Die Mosaik-Schule wurde 1922 in Spilimbergo gegründet. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie nur von Männern besucht. Heute hingegen sind etwa 70 Prozent der Studierenden weiblich. Anfangs wird in erster Linie die Handhabung natürlicher Materialien wie etwa Stein und Fels gelehrt, später dann jene von künstlichen Stoffen wie buntem Glas. Für den Schuldirektor Stefano Lovison wohnt der Mosaik-Kunst ein Zauber inne, der ihre Werke von denen vieler anderer Kunstsparten, wie zum Beispiel der Zeichenkunst oder der Malerei, unterscheidet: "All diese Kunstrichtungen unterliegen einem natürlichen Verfall. Ein Mosaik nicht - es hält für die Ewigkeit. Wer also in ein Mosaik investiert, investiert gewissermaßen in sich selbst und in die Ewigkeit."