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Rheinhotel Dreesen
Info, Zeitgeschichte • 06.12.2024 • 22:20 - 23:05
Seltener Besuch aus den USA: Hotelier-Tochter Anna-Maria Dreesen arbeitet seit zwei Jahrzehnten im internationalen Hotelgewerbe und soll das Rheinhotel Dreesen in fünfter Generation weiterführen.
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Postkarte mit dem Rheinhotel Dreesen an der Godesberger Rheinufer-Promenade, etwa Wende zum 20. Jahrhundert.
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Mythos Rhein: Adolf Hitler auf einem Boot vor Hotelkulisse.
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Zurück in die Zukunft: Wenn alles klappt, soll das Hotel bald sein altes Gesicht zurückerhalten, die Fassade soll im ursprünglichen Stil der Jahrhundertwende umgebaut werden.
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Originaltitel
Rheinhotel Dreesen - Das Weiße Haus am Rhein
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2022
Info, Zeitgeschichte
Aus einem kleinen Ausflugslokal mit Rheinblick machte Inhaber Fritz Dreesen eines der ersten Grand-Hotels Deutschlands. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1894 ist es ein Spiegel deutscher Geschichte: Reisekaiser Wilhelm II. soll bei den zahlreichen Besuchen in seiner alten Universitätsstadt gern im Dreesen residiert und im heute noch existierenden Kastaniengarten Marschkapellen dirigiert haben. Paul von Hindenburg war hier ebenso zu Gast wie Gustav Stresemann, Greta Garbo, Hans Albers, Charlie Chaplin - und Adolf Hitler. Das berühmt-berüchtigte Treffen zwischen Chamberlain und Hitler in der Sudeten-Krise 1938 machte das Dreesen auch international bekannt als "Hitlers Lieblingshotel". Schon bald gehörten Fritz und Maria Dreesen zum inneren Zirkel um Adolf Hitler. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Rheinhotel zeitweise zur Außenstelle des KZ Buchenwald: "Sonderhäftlinge des Führers" waren hier untergebracht, darunter die Schwester von Charles de Gaulle. Die Prominenz der hochrangigen Gefangenen soll Bad Godesberg vor den alliierten Bombenangriffen gerettet haben - ein durchaus beabsichtigter Effekt, so will es die Legende: Der damalige Godesberger Bürgermeister und Fritz Dreesen sollen sich den menschlichen Schutzschild gemeinsam ausgedacht haben. Als die Amerikaner im Frühjahr 1945 schließlich anrückten, quartierte sich General Dwight D. Eisenhower im Dreesen ein - was den Weinbeständen des Hauses nicht gut bekam. Bis das Dreesen 1952 den Betrieb schließlich wieder aufnehmen konnte, wurde es erst zum Flüchtlingslager, dann zum Sitz des französischen Hochkommissars umgewidmet. Mit der Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt blieb auch das Dreesen weiter im Fokus deutscher Geschichte: Adenauer verhandelte hier die Antwort auf die Stalin-Note, und immer wieder wurde das Rheinhotel zur Kulisse für internationale Kongresse, bis sich die politische Bedeutung zum Ende der Bonner Republik ausschlich. Seit dem Umzug der Regierung nach Berlin sind die Geschäfts- und Kongressgäste weitgehend ausgeblieben. Doch Anna-Maria Dreesen, die das Hotel schon bald übernehmen soll, hat bereits neue Pläne.