Frankreich gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Der angesehene Ritter Jean de Carrouges (Matt Damon) sichert sich die schöne Marguerite (Jodie Comer) als Gemahlin und als Mitgift ein schönes Stück Land. So hat er es jedenfalls eingefädelt. Dann jedoch hintertreibt Jacques Le Gris (Adam Driver) dieses Ansinnen, obwohl er an der Seite des Freundes blutige Schlachten durchgestanden hat. Der Schönling rettet den Herzog (Ben Affleck) vor dem Ruin und erringt damit einen Adelstitel sowie das Landstück, das Jean de Carrouges für sich behauptet. Als der düpierte Ritter erfährt, dass sein Widersacher überdies seine Frau vergewaltigt hat, geht er vor Gericht, wo jedoch Aussage gegen Aussage steht. Ein Duell auf Leben und Tod, das letzte der französischen Geschichte, soll das "Gottesurteil" fällen. Obsiegt Le Gris, droht Marguerite als Strafe für die falsche Anschuldigung der Scheiterhaufen. Mit dem Drehbuch zu ihrem Film "Good Will Hunting" haben Matt Damon und Ben Affleck 1998 als Grünschnäbel den Oscar gewonnen und sind mitten in Hollywood angekommen. Über 20 Jahre später verfassten sie erneut gemeinsam ein Drehbuch, und man darf annehmen, dass die #MeToo-Thematik dem über 600 Jahre in der Vergangenheit angesiedelten Stoff die notwendige Triebkraft verliehen hat. Sich auf Eric Jagers gleichnamigen Historienroman von 2004 stützend, schildern die Autoren den Konflikt aus den unterschiedlichen Perspektiven der männlichen Kontrahenten, für die abschliessende dritte, weibliche Perspektive ("Die Wahrheit" betitelt) luden sie die Indie-Filmemacherin Nicole Holofcener (für "Can You Ever Forgive Me" ihrerseits oscarnominiert) an den Schreibtisch ein. Für die Inszenierung war ein Top-Regisseur besorgt, der seine Kinokarriere im Jahr 1977 mit einem Film über ein episches Duell zweier napoleonischer Offiziere begann ("The Duellists"): Ridley Scott. Der Aufwand hat sich gemäss "Berner Zeitung" gelohnt, die das "brachiale und zugleich tiefsinnige Mittelalterspektakel" lobte: "Mit wuchtigen Actionszenen wird die Story aus drei Perspektiven erzählt. Dabei geht es immer wieder um die schmerzliche Tatsache, dass Frauen im Mittelalter nur Eigentum der Männer waren und zieht Parallelen zu den #MeToo-Debatten von heute".