In der dreiteiligen Serie werden erstmals Kameras eingesetzt, die an Satelliten die Erde umkreisen. Drohnenaufnahmen zeigen den blauen Planeten aus neuen Perspektiven. In der zweiten Folge zeigt Filmautor Paul Thompson, wie Wissenschaftler lediglich anhand von Mustern, die aus dem Weltall zu erkennen sind, den Zustand der Meere beurteilen und Elefanten im Kongo sowie Beuteltiere in Australien aufspüren können. Farben und ihr Wandel liefern ganz neue Erkenntnisse, erst aus dem All entpuppen sich die farbigen Bänder der Polarlichter als kolossale Schleifen, die kilometerweit in den Himmel ragen. Sie leuchten dort rot statt grün. Saphirblaue Tupfer auf Grönlands Eisdecke erzählen von einem rasanten Schwund des Eises. Schmelzwasser lässt nicht nur Gletscher schneller gleiten, sondern trägt durch seine faszinierend blaue Farbe selbst zur Tragödie bei. Vor Alaskas Küste formen sich alljährlich im Frühjahr riesige türkisfarbene Wirbel - gefärbt von Massen winzigster Algen, geformt von Wind und Wellen. Die Minialgen stehen am Anfang der Nahrungskette und versorgen über kleinste Tierchen und riesige Fischschwärme letztendlich das gesamte Leben auf der Erde. Zudem spielen sie eine immens wichtige Rolle als Sauerstofflieferant und Kohlendioxidspeicher. Experten haben Satellitenfotos kombiniert, um den gesamten Erdball bei Nacht darzustellen: Künstliche Lichter erhellen heute fast jeden Winkel, erleuchtete Megastädte greifen wie goldgelbe Riesenkraken nach immer mehr Land. Am Tage erscheinen sie erschreckend grau. Satellitenbilder aus 35 Jahren - im Zeitraffer wiedergegeben - decken auf: Keine Farbe verbreitet sich so rasch wie die von Stein und Beton. In nur 35 Jahren etwa wuchs das chinesische Fischerdorf Shenzen zu einem gigantischen Moloch, 55mal so groß wie Berlin. Satelliten helfen, den Zustand unseres Planeten zu überwachen und zeigen auf, wo unsere Aktivitäten bedrohlich ausufern. Sie dokumentieren, wo das Leben noch gedeiht, und wo es in Bedrängnis gerät. Die Bilder aus dem All lassen keinen Zweifel: Es ist wichtiger denn je, unseren farbenfrohen und doch so verletzlichen Heimatplaneten zu schützen.