MDR
artour
Kultur, Magazin • 17.10.2024 • 22:10 - 22:40
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Originaltitel
artour - Das Kulturmagazin des MDR
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Kultur, Magazin
Doku über das Bild des Ostens in den Medien Nach den Landtagswahlen im Herbst 2024 wird der "Sonderfall Ostdeutschland" erneut ein zentrales Thema in Talkrunden und Schlagzeilen. Dabei entsteht häufig ein mediales Bild, das seit über 30 Jahren bestehende Stereotype reproduziert. Der Osten wird als besonders, anders, aber letztendlich als problematischer im Vergleich zum Westen dargestellt. Die ostdeutschen Bundesländer finden aufgrund von Negativberichterstattung, Einheitsjubiläen oder Wahlen besonders häufig Eingang in die überregionale Medienberichterstattung und erweisen sich als facettenreiches Thema. Welche Konsequenzen haben die medialen Zuschreibungen, die mit der ZONEN-Gabi der TITANIC begannen, bis in die Gegenwart? Heute wird oft behauptet, der Osten sei wütend, unerhört und anders. Welche Mechanismen führen zu dieser Einschätzung? Eine Erkenntnis ist, dass die Medienbilder auch davon abhängen, wer die Medien besitzt. So wird gerne vergessen: Bereits ein halbes Jahr nach der Wende wurden alle ehemaligen SED-Bezirkszeitungen an westdeutsche Verlage verkauft. Die Neigung zur Negativität - ein universelles Prinzip der Medien - wird dem Osten zum Nachteil. Berichte über Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen erzielen die höchste Aufmerksamkeit und festigen das Bild des ostdeutschen Nazis bis heute. Inwieweit haben die Medien das Bild und schlussendlich auch das Selbstverständnis der Ostdeutschen geprägt? Wie viel davon entspricht der Realität und wie viel ist ein durch die Medien geschaffenes Bild? Die Doku "Es ist kompliziert...- Der Osten in den Medien" von Anett Friedrich und Christoph Peters beschäftigt sich 90 Minuten mit diesem Thema und ist in der ARD Mediathek zu sehen. Buchpreisträgerin Martina Hefter und ihr Roman "Hey guten Morgen, wie geht es Dir" Der diesjährigen Buchpreisträgerin Martina Hefter ist mit "Hey guten Morgen, wie geht es Dir" ein erstaunlicher Roman gelungen. Im Roman geht es um Sehnsüchte, um Bedürfnisse und um die Liebe: Tagsüber hilft die Tänzerin Juno ihrem schwer an MS erkrankten Mann Jupiter. Nachts chattet sie mit Love-Scammern im Internet, um den Pflichten des Tages zu entfliehen. Online belügt sie die Lügner, erfindet Geschichten, verstrickt sich in ihnen. Diese beiden Welten - Tag und Nacht - weiß sie sorgfältig zu trennen, und eins gibt es nicht ohne das andere. Doch eines Tages durchschaut jemand ihr Spiel und es entsteht eine Verbindung. "artour" hat die Schriftstellerin, Dichterin und Performance-Künstlerin in Leipzig getroffen und sich mit ihr über ihr Schreiben und das Phänomen des digitalen Heiratsschwindels unterhalten. Rembrandt und seine Werkstatt im Museum Mit Leihgaben aus Museen in New York, Paris, Amsterdam, Den Haag, London, Stockholm und Wien sowie aus deutschen Museen und Privatsammlungen präsentiert das Museum der bildenden Künste Leipzig die Ausstellung "Impuls Rembrandt. Lehrer, Stratege, Bestseller". Die Werkstatt des Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606 - 1669) zog trotz eines hohen Lehrgeldes seit den 1620er Jahren weit über 40 Schüler aus Holland und über die Landesgrenzen hinaus an. In unterschiedlichen Kapiteln erörtert die Ausstellung Rembrandts Impulse auf seine Schüler: mit gefühlsintensiven Darstellungen, Farbe und Beleuchtung und Dramatisierung. Bereits für die Zeitgenossen war es mitunter schwer, die Werke des Meisters von denen der Schüler zu unterscheiden. Das lag daran, dass die Schüler übten, die künstlerische Handschrift Rembrandts in Zeichnungen wie in Gemälden zu imitieren. In der Ausstellung, die auch die Leipziger Sammler Rembrandts thematisiert, finden sich Werke, die eine spannende Zuschreibungsgeschichte haben - wie zum Beispiel der viele Jahrzehnte als Werk Rembrandts geltende "Mann mit dem Goldhelm". Film über ein Meisterwerk, das Haus E.1027 von Eileen Gray In den Jahren unmittelbar vor ihrem Tod 1976 wurde Eileen Gray als eine der einflussreichsten Künstlerinnen und Architektinnen der Moderne gefeiert. Das lag auch an dem ersten von ihr gebauten Haus: E.1027 an der französischen Riviera. Gemeinsam mit dem Architekten und Journalisten Jean Badovici baute sie es ab dem Jahr 1926 als Rückzugsort mit sorgfältig gestaltetem Innenraum. In einer Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm zeichnet "E.1027 - Eileen Gray und das Haus am Meer" von Regisseurin Beatrice Minger und Ko-Regisseur Christoph Schaub die Geschichte des Hauses und seiner Architektin nach. Wir haben mit Beatrice Minger über ihren Film gesprochen. Kulturkalender