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nachtlinie
Gespräch • 14.10.2024 • 23:30 - 00:00
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Originaltitel
Nachtlinie
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Gespräch
Antisemitismus komme nicht immer von rechts, sagt der Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen Philipp Peyman Engel in der "nachtlinie". Er lenkt den Blick auf die Lücken der deutschen Erinnerungskultur und auf die aktuellen Gefahren für das jüdische Leben in Deutschland Pro-palästinensische Kundgebungen an Universitäten, Attacken gegen jüdische Bürger mitten in Berlin, das Schweigen der Linken. Nach dem Terrorakt der Hamas am 7. Oktober 2023 zeige sich der Antisemitismus auch in Deutschland wieder ganz offen, empört sich der Journalist Philipp Peyman Engel in seinem Buch "Deutsche Lebenslügen. Der Antisemitismus, wieder und immer noch". Er kritisiert die Sehnsucht nach Harmonie in der deutschen Politik, geprägt von rituellem Holocaustgedenken und der Anbiederung an autokratische islamistische Regime, z.B. im Iran. Er fordert Solidarität mit Israel, das sich verteidigen müsse, und mehr Bildungsprojekte für muslimische Jugendliche, die oft mit dem tradierten Feindbild Israel aufgewachsen seien. Jüdische Menschen in Deutschland fühlten sich bedroht, aber er nehme auch wahr, "dass das Gros der jüdischen Bevölkerung in Deutschland wirklich auch sehr selbstbewusst kämpferisch ist, dass sie sagen: ‚Wir sind Deutsche wie jeder andere auch und lassen uns nicht unterkriegen'". Warum Staat und Gesellschaft in Deutschland blind für Judenhass von Linken oder aus muslimischen Milieus sind, darüber spricht Philipp Peyman Engel, der 2023 als Chefredakteur des Jahres ausgezeichnet wurde, mit Andreas Bönte in der "nachtlinie".